Gedanken, Gefühle, Sprüche die nur noch nerven.

Es gibt sie diese Situationen wo sich das Leben schlagartig ändert und man nicht mehr weiß wo einem der Kopf steht.

Jeden Tag höre ich Sprüche wie „Denk positiv“, „Das wird schon wieder“, „Anderen geht es noch schlechter“, „Du hast doch eine Krebsart die sich gut behandeln lässt“. Viele wissen nicht was in jemanden mit Krebs vorgeht, daher werde ich euch schreiben was in mir vorgeht.

Was bitte ist positiv dran dass ich Krebs habe? Es ist eine heimtückische Krankheit, egal ob Leukämie, Brustkrebs, Darmkrebs, Hodenkrebs oder sonstwas. Diese Krankheit (Krebs) kann verschwinden aber binnen Jahren unverhofft erneut auftauchen. Klar geht es anderen schlechter aber in diesem Punkt sind mir andere egal, da ich eine Krankheit habe die mich theoretisch umbringen kann. Klar lässt sich Krebs je nach Stadium und Art mehr oder weniger gut behandeln und dennoch kann es unverhofft erneut auftreten. Es ist kein Beinbruch der mal eben verwächst. So leicht lässt sich Krebs einfach nicht heilen.

Ja jeden Tag lebe ich in Angst, jeder Arztbesuch ist für mein ein Horror. Jede ungereimheit bei Diagnosen versetzt mich in Panik. Ich hattze nun 4 Wochen lang eine Lungenentzündung, schwitze Nachts sehr und es gibt Zellen in meiner Lunge die unter Umständen als tumorverdächtig gelten. Ich habe eine 3 monatige Odysee durch und ich weiß nicht ob ich da noch mehr durchstehen kann. Sehr oft wünsche ich mir einfach Aufzuwachen aus diesem Alptraum, manchmal sehne ich mich auch nach einem Ende. Es kostet sehr viel Kraft und das schlimme sind nicht die körperlichen Einschränkungen, mögliche Metastasen oder Tumore im Körper. Nein es sind die seelischen / psychischen Metastasen die einem Zusetzen. Ja es gibt seelische / psychische Metastasen, der Krebs greift nicht nur den Körper an sondern auch die Seele / Psycho.

Leidet man an einer Depression kann man eine Auszeit nehmen, in den Urlaub fahren und einfach abschalten. Ich kann nicht abschalten, da es immer da ist. Und mal im Ernst, Krebs ist nicht heilbar, man lebt nur eine unbestimmte Zeit metastasen- und tumorfrei. Klar wird behauptet man sei nach 5 Jahren „geheilt“ aber wieso kommt die Krankheit bei vielen Menschen nach 10 – 20 Jahren wieder? Also wohl doch nicht geheilt, medizinisch schon da es ja angeblich ein neuer Tumor sei.

Wie soll man ein Leben leben wo diese Angst einem im nacken sitzt und sie nicht abschütteln kann? Wie soll man soweit abschalten dass man nicht dran denkt, einfach seiner Arbeit nachgehen kann? Die Angst vor der eigenen Existenz wie diese weiterverläuft. Eine Angst die ich niemanden wünsche und wirklich helfen kann da niemand. Und diese Begleitet mich jeden erdenklichen Tag.