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25.01.2015 Tag 3

Und wieder früh aufstehen und die Schwestern reißen die Fenster weit auf damit man bei dem Winterwetter auch ja friert, also weiter unter die Decke kuscheln und aufs Frühstück warten. Frühstück wie immer 2 Brötchen und Aufschnitt. Nach dem Frühstück hab ich mir dann ne Dusche gegönnt. War gar nicht so einfach aber klappt. Das Laufen war immer noch so ne Sache für sich aber wie ich gelesen habe, ist Bewegung was gutes. Also ab an die frische Luft. Mittagessen konnte man auch so lassen. Aber viel geschah auch nicht neben Besuch und dem Abendessen. Hab mir Abends Filme angeschaut, ab und an rumtelefoniert und das war dann auch wieder ein Weltbewegender Tag. Alles schön gekühlt. Hatte zwar vor mir den Royal Rumble noch live anzuschauen aber daraus wurde nichts, irgendwie war ich doch zu groggie.

24.01.2015 Tag 2

Und der 2. Tag begann. Der Weckdienst kam um 7 Uhr, gott ich hätte die erschlagen können. Zu so nachtschlafender Zeit kommen die an und wecken einen. Naja was solls, sind wir halt wach. Das Frühstück kam dann auch, 2 Brötchen mit Aufschnitt und passte, der Tee war auch ok. Gegen 8 kam dann auch der Arzt zur Visite, man hatte ich eine Schmacht. Irgendwie aufstehen, Klamotten an und eine rauchen. Mehr wollte ich nicht. Den Arzt gefragt, dann die Frage wann ich operiert wurde. Es gab den Hinweis es ist schädlich aber egal auf ging es. Das Aufstehen war eine Qual, das anziehen war auch nicht besser aber ich hab es dann doch zähnezusammenbeißend geschafft. Und dann kamen die ersten wackeligen und langsamen Schritte. Die Tür ist erreicht, doch der Fahrstuhl war so weit weg. Doch dieser wurde langsamen Schrittes erreicht, ab nach unten und auf ging es. Ihr glaubt nicht wie gut die Tat und der Blutdruck von 150 ging auch wieder auf Normallevel. Das Leben hatte mich wieder. Der Tag war recht öde, war ja nichts los. Irgendwann kam ne Freundin vorbei wodrüber ich mich sehr gefreut habe. Der Tag nahm seinen Lauf. Gelegentlich ging es runter eine rauchen und es passte. Das Mittagessen war ganz ok, Gelegentlich lief ich weiter durch das Klinikum, weil nur liegen ging mal gar nicht. Abendessen wie üblich und um irgendwie schlafen zu können gab es dann auch mal eine Schlaftablette am Abend.

23.01.2015 Tag 1. Die OP

Der Weckdienst kam später als ich dachte, es war schon 7 Uhr durch. Mir knurrte der Magen, durfte ja 6h vorher nichts essen. Also hab ich versucht mich seelisch drauf vorzubereiten. So gegen kurz vor 12 wurde mir mal gesagt ich soll das sexy Rückenfreiehemd und die Söckchen anziehen. Gesagt getan, die Socken bekommt man nicht in 60 Sekunden an. Dann ins Bett gelegt und da kam auch schon der Lieferservice. Ich stand also vorm OP Bereich und die Tür wollte einfach nicht aufgehen. Fing ja toll an. Dann kam ich doch in den Vorbereitungsraum, einmal Bett wechseln und doch kam dann die Ansage ich bin zu früh da und wer auf die Idee kam. Tja war wohl nix, mein Magen knurrte, ich musste aufs Klo wie sonst was aber nix da. Ich wurde in den Aufwachraum zwischengelagert um bis 14 Uhr dort zu warten. Es gab wohl zwei Kinder die notfalltechnisch vorgezogen werden musste. Also auf Seite gelegt und ne Runde gepennt. Irgendwann gegen 14 Uhr war es dann soweit ab in den Vorbereitungsraum. Schlauch an den Katheter dran und schöne Maske auf. Wollte wissen was es ist, wenn die was machen will ich alles wissen. Angeblich 99% Sauerstoff, hab also schön brav tief durchgeatmet. Komisch plötzlich war ich weg. Das war definitiv kein 99% Sauerstoff. Irgendwann war ich im Aufwachraum und wurde auch wieder wach. Dann wurde ich aufs Zimmer verfachtet, hatte voll die stylische Unterhose an und nen dicken Verband. Aufstehen ging mal gar nicht und fürs Klo gabs dann ne kleine 0815 Standart Pieselpulle. So einfach war das echt nicht und wehe man bewegte sich falsch. Es tat höllisch weh. Nach etwas gemoser gab es wenigstens Abendessen. Passte also halbwegs. Der Tag war eh gegessen. Also im nächsten Beitrag weiter mit Tag 2.

22.01.2015 Auf ins KH

Der heutige Tag war regelrecht unspektakulär. Ich ging schon einen Tag eher ins KH da mein Schlafrhytmus total die Katastrophe ist. Und morgens um 7 aufstehen war nicht so wirklich drin. Also ging es gegen 18:30 ins Krankenhaus. Leider gab es kein Zimmer mit Meerblick, Strandblick, Poolblick oder ähnliches. Na gut also ab aufs Zimmer und irgendwie versuchen zu pennen. Die Schlafpillen zuhause waren besser als die im KH aber egal. Morgen ist dann der große Tag.

21.01.2015 Das CT und der Minispießroutenlaufen im KH

Nach dem die OP also nicht wie geplant am 19.01. statt fand sondern auf den 23.01. verschoben wurde, kam natürlich der wichtigste Part. Die Computertomografie kurz CT. Ich dachte ja gut einmal hinlegen und passt. Aber nein, es kam was ich total vabscheut hatte. Die Blutabnahme war recht angenehm, dann sollte ich zum CT und anschließend zum EKG, Besprechung mit Narkosearzt und und und. Ich voller Tatendrang ging dann runter zur Radiologie. Ich wurde brav aufgeklärt über die potentiellen Risiken einer CT. Alles brav unterschrieben, mir wurden 2x 3ml 0,9% NaCl (Kochsalzlösung) injiziert um zu schauen ob die Armvene es mitmacht. Doch dann kam es, die 2 Liter Jod-Wasser-Mischung. Ich hatte 1 1/2 Stunden Zeit das Zeug runter zu kriegen. Ihr glaubt gar nicht wie hart das ist. 1 1/2 Liter hab ich gepackt inkl zwischen drin mal auf Klo auch wenn ich nicht wusste ob ich darf aber so könnten die alles sehen. Aber glaubt mir 1 1/2 Stunden und dieser 2 Liter Messbecher sind hart. Es schmeckte mal so gar nicht. Aber gut dann kam das CT. Ich wurde angeschlossen, es gab die erneute Warnung dass ist Intravenöse-Injektion warm macht. Ich dachte echt ich mach mir fast ins Hemd, aber zum Glück war dem nicht so. Das EKG im Anschluss war das tollste, keine 5 Minuten und ich war durch. Also auf zur nächsten Station, das Gespräch mit dem Anästhesiearzt. Ich hab direkt gesagt ich will nichts mitkriegen, somit ware die Lokalanästhesie vom Tisch. Ich durfte meine Fragen stellen, hatte ja schiss evtl aufzuwachen aber ich würde extrem abgesichert werden. Also war alles gut, nach dem ich alles durch hatte noch mal direkt mit dem Arzt gesprochen wie der Stand der Dinge ist und er meinte es schaut gut aus. Organe soweit top und wirklich was gefunden wurde auch nicht. Somit stand der OP nichts mehr im Wege. Und ja mein Kopf war immer noch irgendwo zwischen schock, falscher Film und weglaufen. Weiter gehts im nächsten Post mit den schönen 7 Tagen im Krankenhaus.

13.01.2015 In der Urologie im Krankenhaus

Nach einem netten Fußmarsch saßen wir nun zu zweit im Krankenhaus. Wie befürchtet gab es wieder eine Urinprobe, zum Glück hat die Cola von BK gut getrieben. Also das ganze mal wieder gemacht und dann gewartet bis man dran kam. Eigentlich war nichts los aber weitere gefühlte 50 Jahre kam ich dann doch dran. Nicht nur ein Arzt war da, nein auch ein Medizinstudent. Naja Augen zu und durch, haben wa den zuschauen lassen. Die müssen ja auch was lernen. Somit taten wir in der bescheidenen Situation doch noch was sinnvolles.

Der Student hatte einen schlechten Tag und das Blutabnehmen war echt ne Qual. 2 Tage später alles Grün und Blau, und er musste noch mal ran weil eine Probe geronnen ist und mir wurde dann aus dem Handrücken blut abgenommen. Ich wusste gar nicht dass ich soviel Blut habe. Was mir an dem Tag alles abgenommen wurde, waren bestimmt an die 20 Liter. Ok es waren nur 11 Ampullen aber es fühlte sich echt an als würden die alles rausholen. Dann ging es weiter, Hosen runter, beide am tasten und mit dem Ultraschall am ultraschallen. Linker Hoden wieder diesen tollen Sternenhimmel. Sah toll aus aber es waren nur Kalkablagerungen. Nicht gesund aber nicht kritisch. Dann kam der rechte Hoden. Der Arzt fing an rum zu zoomen und digital zu vermessen. 6 x 3,7. Konnte ich nicht mit viel anfangen zu dem Zeitpunkt. Man wartete auf die Blutwerte, ich saß auf der blöden Bank, schaute mir die Werte der Urinprobe an und wartete weiter. Irgendwann kam der Arzt wieder. „Ich hätte für morgen einen Termin frei.“ Ich nur noch shocking. Ich wollte nur wissen was los ist und als Antwort gab es „Es ist ein Tumor der muß raus. Wir machen einen Schnitt über die Leiste, ziehen den raus, trennen ungefähr hier und fertig. Vom Hoden ist nicht mehr viel über.“ Irgendwie dachte ich, ich bin echt in nem falschen Film. Direkt heute da bleiben, geht ja mal gar nicht, was ist mit meinen Mädels, was ist mit Klamotten und und und. Dann bot er mir an am nächsten Montag die OP zu machen. Ich sagte zu, wollten dann ein Zimmer mit Balkon und Meerblick, dazu hab ich mich nach dem Wellnessbereich usw erkundigt. Leider kein Meerblick, kein Balkon und auf Grund großer Bauunternehmungen in Berlin (so nen Flughafen) und Hamburg (so nen Konzerthaus) kann der Wellnessbereich nicht gebaut werden. Also ging ich nach Hause irgendwie den Kopf total voll und hatte null Plan mehr.

Im Laufe der Woche kam dann noch ein Anruf dass die OP nicht am Montag sondern erst am Freitag ist und ich den Mittwoch vorher noch mal zur Blutabnahme und zum CT muß. Dazu schreibe ich später in einem seperaten Artikel.

13.01.2015 Der Urologe und der erste Schock

Hi Leute

Anfang Januar 2015 entschloss ich mich doch mal dezent einen Termin bei einem Urologen zu machen. Diesen bekam ich auch prompt am 13.01.2015, genau einen Tag vor meiner IHK Präsentation.

Was war zuvor geschehen. Einige Jahre wirkte mein rechter Hoden größer, hab mir eigentlich nie einen Kopf drum gemacht. Dachte immer es wäre nur eine Schwellung oder hat anderweitige Gründe. Doch irgendwie blieb die größe.

Dann kam also der 13.01. ich ging zum Urologen, man war mir das ganze Unangenehm. Ich hatte noch diese Denkweise das meist nur ältere Leute zu einem Urologen gehen. Aber ok wat mutt dat mutt. Es fing dann an mit der typischen Urinprobe. Konnte ich mit Leben war ja nicht die erste in meinem Leben und wohl auch nicht die letzte. Ich wartete und wartete. Dann wurde ich auch nach gefühlten 30 Jahren warten aufgerufen. Rein in das gedachte Sprechzimmer. Ich fand mich dann aber in einem Raum der mich an einen kleinen OP Saal erinnerte. An der Decke hing ein Sack mit einer Infusion, ich tippe bis heute auf 0,9% NaCl. Und irgendwann gefühlte weitere 30 Jahre kam auch der Arzt. Fragte was ich habe, sagte ihm mein Hoden sieht etwas groß aus. Dann Hose runter und hinlegen. Gesagt getan und ich war noch voller Hoffnung. Er nahm das Ultraschalldingens in die Hand, gab reichlich Gel drauf und untersuchte. Hoden sah groß aus, wie so ein Stück Steak oder so. Er betrachtete den Linken und ich sah einen Sternenhimmel. Im ersten Moment war ich fasziniert. Hab sowas noch nie gemacht und es war neu und somit spannend. Dann kam die trockene Antwort “Das könnte ein Tumor sein.” Ich ein wenig geschockt und dachte nur der will mich verarschen. Woher soll ich so nen Mistding her haben? Ich durfte wieder aufstehen, er ging kurz weg und kam dann wieder. Ich soll mich doch mal direkt im Krankenhaus vorstellen am besten noch heute. Ich wurde nervös. Wollte doch am Tag drauf meine Prüfung machen. Der Arzt nur “Das wird nichts, ich schreibe sie bis Ende der Woche krank. Und das Krankenhaus erwartet sie.” Ich durfte gehen.

Ich war erstmal total durch den Wind. Ich und Krebs nee der hat sich bestimmt geirrt. Das kann kein Krebs sein. Erstmal ging ich schnurstraks zum Verein wo ich meine Umschulung machte und schilderte denen was los ist und dass ich die Prüfung nicht machen kann. Die waren auch etwas geschockt aber leiteten alles in die Wege. Ok Prüfung wird verschoben sicher ist sicher. Darauf hin einen Mitumschüler angerufen dass er für die Prüfung den Laptop und Beamer selber abholen muss da ich nicht weiß was sein wird. War erledigt, danach direkt nen Kumpel angerufen. Ich brauchte irgendwie Beistand. Ich entschloß mich erstmal was zu essen. Auf nach BK war dort schon lange nicht mehr. Kumpel traf ein und weiter ging es zum Krankenhaus.